Alternative zum künstlichen Kniegelenk

24.07.2019

Ich habe eine Kniearthrose, will jedoch noch kein künstliches Gelenk. Welche Optionen habe ich?

Eine Kniearthrose zeigt sich in sehr unterschiedlich ausgeprägten Symptomen und bei jedem Mensch anders. Die Frage ist immer, wie stark die Schmerzen und die Beeinträchtigungen im Alltag sind. Man kann trotz Kniearthrose eine gute Lebensqualität haben. Vielfach helfen auch Verhaltensanpassungen, konservative Therapien oder Hilfsmitteln, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Gewichtskontrolle und Bewegung

Indem man seine Gewohnheiten und Aktivitäten etwas anpasst, kann man selber viel dazu beitragen, dass die durch die Arthrose ausgelösten Knieschmerzen reduziert werden können oder zumindest nicht zunehmen. Dazu gehören zum Beispiel die Gewichtskontrolle und, wenn möglich, sogar eine Gewichtreduktion. Denn das Kniegelenk wird im Stehen mit dem zweifachen seines eigenen Köpergewichtes belastet. Je nachdem welche Aktivität ausgeübt wird, kann das Kniegelenk sogar bis zum Zehnfachen belastet werden. Wichtig ist zudem, dass man seine sportlichen Aktivitäten anpasst. Sportarten und Aktivitäten, welche ruckartige Bewegungswechsel sowie starke Drehungen oder Schläge verursachen, sollten vermieden werden. Besser sind Wandern, Radfahren, Aquafit oder gezielte Übungen an Fitnessgeräten. Trotz Kniearthose und auch bei Schmerzen sollte das Knie stets in Bewegung bleiben und die Muskulatur trainiert werden. Das bringt dem Knie Stabilität und die Durchblutung unterstützt den Knorpel. Schliesslich sollte auch auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.

Hilfsmittel und Physiotherapie

In gewissen Fällen kann man mit Schuheinlagen oder speziellen Gesundheitsschuhen (Schuhen mit Luftkissen zur Dämpfung der Schläge) eine Linderung erreichen. Auch Gehstöcke können die Belastung auf das Kniegelenk um bis zu 50 Prozent reduzieren. Kniebandagen dienen der Stabilisierung des Kniegelenkes und minimieren eine allfällige Schwellung. Da durch das Tragen der Kniebandagen die Muskulatur jedoch nicht mehr trainiert wird und eine Gewebestauung am Unterschenkel dadurch verursacht werden kann, sollte diese Option nur für kurze Zeit in Betracht gezogen werden. Gezielte Physiotherapie hilft, die Muskulatur zu lockern, Schwellungen zu reduzieren die Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenks zu verbessern. Auch ergänzende Therapien wie beispielsweise Akupunktur können gut tun.

Medikamente und Spritzen

Wenn die Schmerzen trotz den oben beschriebenen Massnahmen Überhand nehmen, stehen entzündungshemmende Medikamente (NSAR) sowie knorpelunterstützende Substanzen und spezielle Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung. Eine zusätzliche Möglichkeit sind Injektionen ins Gelenk. Auch hier gibt es verschiedene Varianten: eine Kortisonspritze oder eine Hyaluronspritze. Die Kortisonspritze reduziert die Entzündung und Knieschwellung und damit auch die Schmerzen unmittelbar, erhöht aber auch die Infektionsgefahr, greift Knochen und Knorpel an und schwächt die Sehnen. Meistens besser geeignet sind da die Schmierspritzen mit Hyaluron, das sich wie ein Ölfilm über die rauen Knorpelstellen verteilt und so die arthrotische Reizung mindert.

Individuelle Abklärungen und Beratung

Konservative Massnahmen können eine grosse Wirkung haben, den Arthroseprozess aber nur verlangsamen und nicht stoppen. Solange die Lebensqualität stimmt, ist eine Operation nicht nötig. Verschlechtert sich die Situation jedoch im Verlauf der Zeit, sollte eine Abklärung bei einem Kniechirurgen durchgeführt werden. Wir stehen Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Knieoperationen.

Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte (inklusive Video-Story von unseren ehemaligen Patienten), finden Sie hier.

Wir beraten Sie gerne persönlich

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks. 

Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
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