Augmented Reality-Technik beim künstlichen Kniegelenk
18.01.2023
Die neueste Technologie der Augmented Reality (AR) wird seit Kurzem im Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie angewendet mit dem Ziel, die Implantation des künstlichen Kniegelenks stets zu verbessern. Dieses Verfahren dient dazu, die bekannte und fortlaufend weiterentwickelte weichteilorientierte Technik zu unterstützen. Bei der weichteilorientierten Operationsmethode wird die Bandspannung der Seitenbänder während der Operation ausgeglichen und die Rotation des Kniegelenks physiologisch eingestellt, bevor die neue Knieprothese eingesetzt wird.
Augmented Reality in der Chirurgie
Augmented Reality bedeutet auf Deutsch erweiterte Realität und meint die computerunterstützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung über eine spezielle Brille in Echtzeit. Der Chirurg kann durch die AR-Brille sowohl die Realität wie das zu operierende Kniegelenk als auch die virtuelle Beinachse und Neigung der Gelenkflächen sehen.
Die AR-Brille lässt eine normale Sicht auf das Operationsfeld zu und muss somit während der Operation weder auf- noch abgesetzt werden. Die Informationen, welche der Operateur durch die AR-Brille erhält, sind ähnlich wie man sie beim Autofahren vom Head-up-Display kennt. Anstelle der aktuellen Geschwindigkeit beim Fahren sieht der operierende Chirurg Informationen über die Beinachse sowie die Gradzahlen der Neigung der Gelenkflächen. Um diese Daten auf die AR-Brille zu erhalten, braucht es zusätzlich ein wiederverwendbares Instrumentenset mit Markern. Die Marker, die an bestimmten vorgegebenen Stellen am Bein positioniert werden, dienen der Visualisierung der Beinachsen über die AR-Brille. Die Achsen sind sonst aufgrund der Weichteile und Haut nicht zu sehen. Die Marker sind wichtig für die genaue und individuelle Positionierung der ersten Knochenschnitte. Der Operateur kann aufgrund der Übertragung in Echtzeit die Schnitte überprüfen und gegebenenfalls verbessern. Zusätzlich werden diese Informationen, welche der Chirurg auf die AR-Brille erhält, auf einen Bildschirm im Operationssaal übertragen, sodass alle Anwesenden die einzelnen Arbeitsschritte vom operierenden Arzt genau nachvollziehen können.
Die Vorteile der AR-Technik
Diese Technik ist für den Patienten weniger invasiv, da die Markraumbohrungen in den Oberschenkelknochen, welche für die konventionelle Ausrichtung des Beines notwendig sind, nicht mehr benötigt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass nur wenige Hilfsmittel für mehr Präzision benötigt werden. Auch wird für die AR-Technik kein zusätzliches ausgebildetes Personal erfordert. Dank der Kombination dieser beiden Techniken, nämlich die AR- und weichteilorientierten Technik, kann wieder ein ausbalanciertes künstliches Kniegelenk in Streckung und Beugung mit individueller physiologischer Beinachse hergestellt werden.
Mit der Anwendung der AR-Brille überlassen wir die Operation nicht einer Maschine, sondern immer noch dem Chirurgen und verbessern so die Präzision. Mit der Kombination von der weichteilorientierten Technik und der AR-Technik können wir das neue künstliche Kniegelenk noch genauer und physiologischer platzieren, was zu einer besseren Beweglichkeit, mehr Stabilität und weniger Schmerzen im Kniegelenk führt.
Mit diesem neuen Verfahren gewinnen wir eine noch bessere Individualisierung der modernen Implantation eines künstlichen Kniegelenks.
Erfahrungsberichte
Erfahrungsberichte (inklusive Video-Story von unseren ehemaligen Patienten), finden Sie hier.
Wir beraten Sie gerne persönlich
Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks.
Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.
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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer
Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
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