Bakerzyste: Zyste in der Kniekehle

14.05.2020

Ich habe eine schmerzhafte Schwellung in der Kniekehle, eine sogenannte Bakerzyste.  Was kann ich dagegen machen?
 

Die Symptome einer Bakerzyste (Baker-Zyste)

Die Bakerzyste ist eine Aussackung der hinteren Gelenkskapsel, welche mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Die Bakerzyste wird im Laufe der Zeit grösser (bis faustgross) und ist in der Kniekehle gut spür- und tastbar. Dabei drück sie auf die naheliegenden Gefässe, Nerven sowie die Muskulatur und führt zu einer Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes. Patienten berichten über ein unterschiedlich starkes, bewegungsabhängiges oder wiederkehrendes Spannungsgefühl sowie Druckschmerzen vor allem auf der Innenseite der Kniekehle, die im Verlaufe des Tages zunehmen. Gewisse Betroffene beschreiben einen Schmerz, der in die Wadenmuskulatur ausstrahlt, ein Taubheitsgefühl und ein Kribbeln. In seltenen Fällen kann die Bakerzyste platzen, dabei läuft die Zystenflüssigkeit ins umliegende Gewebe der Kniekehle. Die Betroffenen beschreien dann einen akuten Schmerz, der in die Wadenmuskulatur ausstrahlt, zu einer Schwellung des Unterschenkels und zu Bewegungseinschränkungen führt.

Die Ursachen

Die Bakerzyste ist ein Zeichen dafür, dass im Kniegelenk etwas defekt ist. Diese Schädigung im Kniegelenk führt zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut, welche dadurch vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert. Es erhöht sich der Gelenksdruck und die Kniegelenkskapsel dehnt sich aus. An der schwächsten Stelle der Gelenkskapsel, im Bereich der Kniekehle, gibt diese nach und es bildet sich eine Aussackung, die sogenannte Baker-Zyste.

Die Ursache für die Entstehung der Bakerzyste ist meist ein abnützungsbedingter und chronischer Schaden im Kniegelenk. Das kann ein Meniskusriss, eine Arthrose, eine Instabilität (vermehrte Beweglichkeit des Kniegelenkes durch einen Kreuzbandriss) oder eine rheumatische Erkrankung sein.

Die richtige Behandlung bei einer Bakerzyste

Die Abklärung erfolgt durch eine gründliche Untersuchung vom betroffenen Kniegelenk. Anschliessend folgen normale Röntgenbilder vom Knie sowie eine MRT Untersuchung, welche die Ausdehnung und Lokalisation der Bakerzyste beschreibt und Schäden im Kniegelenk feststellt. Die Ergebnisse werden mit dem Patienten ausführlich besprochen und die entsprechenden Therapien empfohlen.

Folgende konservative Therapien stehen am Anfang einer Behandlung im Vordergrund:

  • Entzündungshemmende Medikamente
  • Physiotherapie
  • Eine Punktion der Zyste mit eventueller Gabe von Kortison

Die Punktion hat einen kurzfristigen Erfolg und die Bakerzyste füllt sich erneut mit Flüssigkeit.  Auch das Kortison hat entsprechende Nebenwirkungen und sollte zurückhaltend injiziert werden.

Falls die Beschwerden mit den konservativen Behandlungen nicht bessern, müsste die Zyste operativ entfernt werden.

Durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) können die reizenden Ursachen (z.B. Meniskusriss) im Kniegelenk behandelt werden. Dadurch wird die durch Reizung bedingte Überproduktion von Gelenkflüssigkeit reduziert und die schmerzhafte Bakerzyste wird kleiner oder verschwindet. Bei einer grossen Bakerzyste (z.B. faustgross) sollte die Zyste mitsamt der Verbindung zum Kniegelenk (Stiel) entfernt werden.

WIR BERATEN SIE GERNE PERSÖNLICH

Gerne beraten wir Sie über mögliche Therapien bei einer schmerzhaften Schwellung in der Kniekehle.

Weitere Informationen über Knieoperationen finden Sie hier.

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
Klinik Pyramide am See
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