Hüft- oder Knieprothese: Komplikationen durch Infektionen vermeiden

17.03.2022

Einhaltung höchster Hygienemassstäbe ist Für uns das wichtigste

Im Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie versuchen wir mit allen Mitteln eine Infektion nach einer Operation zu verhindern – und dies sehr erfolgreich! In den letzten Jahren konnten wir die Infektionsrate bei 0 % halten (Quelle: https://www.anq.ch/ - Messdaten 2019/2020).

Dabei muss der Patient jedoch einen wesentlichen Anteil dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren.

Welche Symptome deuten auf eine Infektion im Gelenk hin?

Eine Infektion eines künstlichen Gelenks kann in den ersten Wochen nach der Operation oder erst nach Jahren auftreten. Die Haut und Schleimhaut bilden natürliche Barrieren. Durch Verletzungen dieser Barrieren oder durch infizierte Wunden oder sonstige Entzündungen (Mund, Blase, Lunge) können Bakterien in die Blut- oder Lymphbahn gelangen und so das künstliche Gelenk besiedeln. Ist das Immunsystem geschwächt, können diese Bakterien sich weiter vermehren und eine Infektion auslösen.

Abhängig davon, welches Bakterium die Infektion auslöst, äussert sich dies wie folgt:

  • Plötzlich auftretende Rötung
  • Schwellung
  • Überwärmung
  • Fieber
  • sowie pulsierender Ruheschmerzen

Im weiteren Verlauf kann es zu einer Lockerung des künstlichen Gelenks kommen. Andere Bakterien nisten sich in den Knochen ein und verursachen so eine langsame Lockerung der Prothese (Low-Grade-Infektion).

Unabhängig davon, wann die Infektion des künstlichen Gelenks auftritt, handelt es sich um eine schwerwiegende Komplikation, die meist eine zweite Operation und eine lange Antibiotika Behandlung zur Folge hat. Um die Infektion unter Kontrolle zu bringen, ist oft ein Ausbau des künstlichen Gelenkes notwendig. Ein vorübergehender Platzhalter aus Zement, der mit Antibiotika angereichert wird angebracht, bis nach Abklingen der Infektion wieder eine neue Prothese (Revisionsprothese) eingesetzt werden kann. Dies ist für die Betroffenen ein sehr langer Leidensweg.

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Vor jeder Operation erhalten unsere Patienten, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk bekommen, eine spezielle Beratung.

Die Haut ist unser natürlicher Schutz gegen die Aussenwelt und ist mit vielen Hautbakterien besiedelt. Diese Hautbakterien machen im Normalfall nichts, sie können jedoch bei Hautverletzungen und einer geschwächten Immunabwehr (Stress, Rauchen, Diabetes usw.) zu Infektionen führen.

Deshalb empfehlen wir eine Woche vor der Operation den Körper mit einer speziellen antibakteriellen Waschlotion zu reinigen. Direkt vor der Operation sollte der zu operierende Bereich zusätzlich für ein paar Tage mit Desinfektionstüchern gesäubert werden. Dadurch wird die Bakterienzahl auf der Haut deutlich minimiert und das Infektionsrisiko herabgesetzt. Weitere gezielte Massnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos während der Operation und im Spital veranlassen wir.

Zur Heilung und Abwehr von Bakterien ist es wichtig, dass das Immunsystem für die bevorstehende Operation besonders auf Vordermann gebracht wird. Dafür braucht es genügend Vitamine und hochwertige Proteine. Diese sind nicht nur für eine bessere Wundheilung notwendig, sondern auch wichtig für den Aufbau der Muskulatur. Deshalb raten wir, sowohl vor als auch nach der Operation spezielle hochwertige Vitamin- und Proteinprodukte einzunehmen. Des Weiteren empfehlen wir, sowohl vor der Operation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks als auch nach der Operation eine regelmässige Zahn- sowie Fusshygiene.

WIR BERATEN SIE GERNE PERSÖNLICH

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knie- und Hüftexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Knie- und Hüftgelenks. 

Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

Kontaktieren Sie uns hier oder vereinbaren Sie direkt einen Termin.

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
Klinik Pyramide am See
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