Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenkes

23.04.2018

Was beeinflusst die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenkes?

Normalerweise hält ein künstliches Kniegelenk 10 bis15 Jahre. Die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenkes kann jedoch durch viele Faktoren negativ beeinflusst werden. Das können einerseits mechanische, aber auch immunologische Ursachen sein. Diese führen schliesslich zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenkes mit dadurch verbunden zunehmenden Belastungsschmerzen und Gangunsicherheit.  

Mechanische Ursachen

Mechanische Ursachen, die die Lebensdauer eines künstlichen Gelenkes negativ beeinflussen, sind die Mehrbeanspruchung des Gelenkes sowie Verschlechterung der ursprünglichen Verankerung des Gelenkes im Knochen. Bei der Überbeanspruchung des Gelenkes spielt die eigene Aktivität eine entscheidende Rolle. Je aktiver und vor allem je mehr gelenkbelastende Sportarten man ausübt, desto mehr wird die Verankerung der Unterschenkelkomponente vom künstlichen Gelenk belastet. Je mehr dieses belastet wird, desto schneller kann es locker werden. Man kann sich auch ein Nagel in der Wand vorstellen. Wenn dieser langsam hin und her bewegt wird,  bleibt er länger in der Wand, als wenn man diesen Nagel schneller hin und her bewegt. Eine Überbeanspruchung kann auch durch nicht optimale Platzierung des künstlichen Gelenkes eintreten. Des Weiteren kann sich die ursprüngliche Verankerung des künstlichen Kniegelenks im Knochen durch Zunahme der Osteoporose langsam verschlechtern oder durch einen Sturz bedingten Knochenbruch schnell verschlechtern. Beides führt zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenkes.

Immunologische Ursachen

Die immunologischen Ursachen, welche die Lebensdauer des künstlichen Kniegelenkes negativ beeinflussen sind Infektionen und Allergien.

Infektionen

Diese führen zu einer Aktivierung des Immunsystems mit Entzündung und Schwächung der Verankerung. Infektionen können während dem ganzen Leben das künstliche Kniegelenk bedrohen. Bakterien können über Wundverletzungen der Haut oder der Schleimhaut sowie durch Lungeninfektionen oder Blaseninfektion usw. in die Blutbahn gelangen und sich am künstlichen Kniegelenk niederlassen. Dort vermehren sie sich und führen zu einer Infektion. Das Heimtückische daran ist, dass man eine solche Infektion häufig erst nach einer längeren Zeit bemerkt. Sie manifestiert sich v.a. durch starke Schmerzen und eine Schwellung.

Allergien

Eine Allergie kann sich im Laufe des Lebens entwickeln: das Immunsystem wehrt sich gegen das Fremdmaterial, das aus Edelstahl besteht (Nickel, Chrom, Kobalt und Molybdän), oder dessen Knochenleim (Zement). Dieses führt zu einer nicht-infektiösen Entzündung des künstlichen Gelenks mit resultierender Lockerung vom Gelenk.

Bei neu auftretenden Belastungs- und Bewegungsschmerzen im künstlichen Kniegelenk, welche nach kurzer Zeit nicht weggehen, sollten unbedingt durch einen erfahrenen Kniespezialisten abgeklärt werden.

© Autor PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

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