Zähne sanieren vor einer Operation

28.05.2018

Muss ich meine Zähne sanieren lassen, bevor ich ein künstliches Kniegelenk erhalte?

Ja, unbedingt! Potentielle Infektionsherde sollten vor einem grösseren Eingriff behandelt werden. Im Mund haben wir viele Bakterien, die normalerweise keine Probleme verursachen. Wird jedoch die Schleimhaut verletzt oder sind schlechte Zähne vorhanden (kariöse Zähne), die sich zu einem Eiterzahn entwickeln, können Mundbakterien in die Blutbahn gelangen. Diese schwächen einerseits das Immunsystem und den Körper, was bei einer grossen Operation nicht förderlich ist. Andererseits können sich die Bakterien postoperativ im künstlichen Kniegelenk ablagern und sich vermehren. Das kann eine Infektion im neuen künstlichen Kniegelenk auslösen. Eine so verursachte Infektion des künstlichen Kniegelenkes ist selten, hat jedoch für die betroffene Person schwerwiegende Komplikationen zur Folge. Das infizierte künstliche Gelenk muss erneut operiert und durch eine lange Antibiotika Einnahme unterstützt werden. Schlägt die Therapie nicht an, muss das künstliche Kniegelenk komplett ausgebaut und zu einem späteren Zeitpunkt – wenn die Gelenksinfektion abgeheilt ist – eine neue Knieprothese eingebaut werden. Das belastet die Psyche und den Körper sehr. Hinzu kommt, dass das Resultat eines solchen künstlichen Gelenkes meist schlechter, mit mehr Schmerzen und weniger Beweglichkeit verbunden ist.

Zahnärztliche Kontrolle vor jeder grossen Operation empfohlen

Deshalb empfehlen wir vor einer grösseren Gelenkersatzoperation, die Zähne von einem Zahnarzt kontrollieren und gegebenenfalls sanieren zu lassen. Auch eine Dentalhygiene (DH) ist vor dem Eingriff empfehlenswert. Nach der Operation sollten Sie mindestens 3 Monate nicht zum Zahnarzt oder zur DH gehen, um mögliche Infektionen zu vermeiden.

Bei einem Notfall sollte eine Antibiotikaprophylaxe für die Behandlung in Betracht gezogen werden, in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten (Immunsupression, Diabetes mellitus usw.) und der Art und Dauer des zahnmedizinischen Eingriffs. Der Zahnarzt sollte darüber informiert werden, dass Sie ein künstliches Gelenk haben. Für später folgende Behandlungen müssen keine weiteren Vorkehrungen getroffen werden. Stellt der Zahnarzt jedoch eine Infektion im Mundbereich fest, wird diese durch den Zahnarzt entsprechend antibiotisch behandelt.

Weiterhin ist es wichtig, auf eine sehr gute Zahn- und Mundhygiene zu achten und diese regelmässig, mittels zahnärztlicher Vorsorgekontrollen prüfen zu lassen.

Wir beraten Sie gerne persönlich

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks. 

Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
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