• Sie erreichen uns von Montag bis Freitag
    08:00 Uhr bis 17:00 unter der 
    Telefonnummer +41 44 388 14 14

    Jetzt anrufen

Lipödem

Beim Lipödem handelt es sich um eine chronische, fortschreitende Fettverteilungsstörung, wobei sich das Unterhautfettgewebe in bestimmten Körperregionen überproportional vermehrt.

Das zusätzliche Gewebe drückt auf andere Strukturen wie etwa die Lymphbahnen. Die gestaute Flüssigkeit lässt dann die Gliedmassen zusätzlich anschwellen.

Die Auswirkungen eines Lipödems

Die Schwellungen und die unnatürlich wirkenden Körperproportionen können eine grosse Einschränkung im Alltag und eine starke psychische Belastung für die Betroffenen darstellen.

Langfristig und ohne gezielte, frühzeitige Therapie kann aufgrund des Lipödems bzw. durch eine Stauung von Lymphflüssigkeit zusätzlich ein Lymphödem entstehen.

Wir beraten Sie gerne persönlich

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch über die Einzelheiten einer Behandlung.

Häufige Fragen rund um das Lipödem

Welche Körperregionen sind betroffen?

Am häufigsten sind die Beine, die Hüfte und die Arme betroffen. Ein Lipödem im Brust- und Bauchbereich kann ausgeschlossen werden. Die Füsse und die Hände bleiben in den meisten Fällen ebenfalls unverändert. Demzufolge entsteht ein spürbarer und visueller Unterschied in den Proportionen von Unter- und Oberkörper.

Welche Symptome sind typisch für ein Lipödem?

Die Betroffenen eines Lipödems leiden am häufigsten unter folgenden Beschwerden (dabei kann die Ausprägung unterschiedlich ausfallen):

Physische Beschwerden

  • unregelmässige Gewebestruktur (bilaterale symmetrische Fetteinlagerungen) an den betroffenen Körperstellen
  • spontan auftretende und/oder dumpfe Schmerzen, die meist im Laufe des Tages zunehmen und durch langes Sitzen oder Stehen noch zusätzlich intensiviert werden
  • starke Berührungsempfindlichkeit der betroffenen Körperregion
  • rascheres Auftreten von Hämatomen (Blutergüssen / blauen Flecken), z. B. nach einem leichten Aufprall, aufgrund der sehr sensiblen Blutgefässe im Gewebe
  • knotige Haut

Psychische Beschwerden
Lipödem-Betroffene berichten meist auch von gleichzeitig einhergehenden psychischen Leiden, die oft mit dem veränderten Erscheinungsbild in Verbindung stehen. Demzufolge ist meist auch eine psychologische Unterstützung empfehlenswert.

Wer ist am häufigsten von einem Lipödem betroffen?

Weitaus am häufigsten wird das Lipödem bei Frauen diagnostiziert. Ein Lipödem kann jedoch auch bei Männern auftreten, wenn sie an einer Lebererkrankung oder einer Hormonstörung (z. B. Testosteronmangel) leiden oder sich einer Hormontherapie unterziehen (z. B. bei Prostatakrebs).

Gelegentlich wird eine familiäre Häufung beobachtet. Eltern und Geschwister betroffener Personen zeigen in 30 bis 60 % der Fälle ähnliche Symptome. Genaue Zahlen zur Häufigkeit fehlen allerdings noch. Häufig besteht auch eine Tendenz zu Übergewicht.

Wie wird ein Lipödem diagnostiziert?

Mit einer körperlichen Untersuchung kann rasch festgestellt werden, ob ein Lipödem vorliegt.

Je früher ein Lipödem erkannt wird, desto rascher können gesundheitliche Spätfolgen mittels einer individuell festgelegten Therapie aufgehalten werden. Ebenfalls von grosser Wichtigkeit ist in Bezug auf die vorhandenen Beschwerden der Ausschluss anderer Ursachen.

Im Falle einer Lipödem-Diagnose werden mittels der körperlichen Untersuchung u. a. der Typ und das Stadium des Lipödems definiert.

Es werden insgesamt fünf Typen unterschieden:

  • Typ 1: Hüfte
  • Typ 2: Hüfte und Oberschenkel
  • Typ 3: Hüfte, Ober- und Unterschenkel
  • Typ 4: Arme
  • Typ 5: Unterschenkel

Welche Lipödem-Stadien gibt es?

Es gibt drei Stadien der Lipödem-Entwicklung:

  • Stadium 1: glatte Haut, feinknotiges, weiches Unterhautfettgewebe, leicht verdickt
  • Stadium 2: unebene Hautstruktur, Unterhautfettgewebe mittelknotig verdickt
  • Stadium 3: grobe Hautfalten, grobknotiges Unterhautfettgewebe, deformierte Beinkontur und Fettwülste

Wichtig zu verstehen: Die Beschwerden/Symptome der Betroffenen können bereits im Stadium 1 sehr fortgeschritten sein. Gleichzeitig berichten vereinzelte Patient:innen im Stadium 3 über nur sehr geringe Schmerzen. Die Beschwerden (v. a. Schmerzen) und das Stadium müssen nicht zwingend parallel verlaufen.

Was sind die Ursachen eines Lipödems?

Die exaktere Ursachenforschung ist auch heute noch im vollen Gange. Erfahrungsgemäss können jedoch folgende Einflüsse ein Lipödem verursachen bzw. verschlimmern:

Hormonelle Einflüsse und genetische Veranlagung
Ein grosser Verdacht besteht auf hormonelle Einflüsse, da der Krankheitsausbruch häufig in Phasen hormoneller Umstellungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre erfolgt.

Einfluss von Ernährung und Bewegung
Zu den häufigsten Ursachen zählen eine unvorteilhafte Ernährung und ein gleichzeitiger Bewegungsmangel über eine längere Zeit.

Als Konsequenz steigt das Körpergewicht, es kommt zu einer Vergrösserung der Fettzellen und das Fettgewebe wird nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt (da sich die Fettzellen schneller bilden als die benötigten Blutgefässe). Dieser unerwünschte Vorgang kann Entzündungen auslösen, die den Schmerz verursachen.

Einfluss von chronischem Stress, Angstzuständen und Depressionen
Ängste, Depressionen und chronischer Stress können den Schmerz über die sogenannten Entzündungsmediatoren im Hautgewebe befeuern.

Es ist wichtig, akute und chronische Schmerzen differenziert zu bewerten und innerhalb des Behandlungsablaufs auch die psychische Gesundheit zu berücksichtigen.

Was ist heute zum Krankheitsverlauf bekannt?

Der Verlauf eines Lipödems wird von vielen Faktoren beeinflusst und gestaltet sich daher sehr unterschiedlich.

Lange Zeit wurde angenommen, dass sich der Krankheitsverlauf stetig verschlechtert. Heute ist jedoch klar, dass dem nicht so sein muss – sofern das Lipödem frühzeitig und medizinisch korrekt behandelt wird.

Der Krankheitsverlauf kann durch eine stetige Gewichtskontrolle positiv beeinflusst werden. Erfahrungsgemäss wird zu diesem Zweck eine langfristige professionelle Ernährungsberatung bzw. -begleitung beigezogen.

Besteht ein Zusammenhang zwischen Lipödem, Adipositas (starkem Übergewicht) und Lymphödem?

Ja, eine Gewichtszunahme bzw. starkes Übergewicht verstärkt die Beschwerden rund um das Lipödem. Daher sind für Betroffene ein gesundes, stabiles Gewicht und regelmässige Bewegung erforderlich.

Starkes Übergewicht kann die Entstehung eines Lymphödems bewirken. Dabei kommt es in der betroffenen Körperregion aufgrund der Lymphe, die nicht mehr abtransportiert werden kann, zu einer Schwellung.

Der Krankheitsverlauf bei einem Lymphödem ist meist nicht linear, sondern verursacht über die Zeit laufend grössere Beschwerden wie z. B. eine Gewebeverhärtung. Als Folge wird auch die lokale Immunabwehr geschwächt, was die Entzündungsgefahr lokal erhöht.

Es gibt viele Patient:innen, die parallel unter drei Krankheiten leiden: Lipödem, Adipositas und Lymphödem. Alle drei Erkrankungen sind zu behandeln.

Was ist das Ziel der Behandlung?

Da Lipödeme nicht heilbar sind, sind die Ziele der Behandlung wie folgt festzulegen:

  • Wachstum des Lipödems kontrollieren/eindämmen
  • Funktionsfähigkeit der betroffenen Körperregionen verbessern
  • Komplikationen verhindern
  • Hilfestellungen rund um psychische Stabilität und Ernährung bieten

Was beinhaltet die erste ärztliche Sprechstunde?

In einem persönlichen Gespräch widmen wir uns einerseits den folgenden Kernfragen:

  • Unter welchen (körperlichen und psychischen) Beschwerden leiden Sie am meisten?
  • Was soll sich durch die Behandlung verbessern?

Andererseits wird eine sorgfältige körperliche Untersuchung durchgeführt, die Folgendes umfasst:

  • Bestimmung des Volumens der betroffenen Körperregionen
  • Messen des Körpergewichts und des Verhältnisses des Bauchumfangs zur Körpergrösse
  • Erfassung der Schmerzintensität, des Aktivitätsniveaus, der Müdigkeit wie auch der Lebensqualität und des Stressniveaus
  • Thematisierung des Übergewichts

Wie wird ein Lipödem durch unsere Fachärztinnen und Fachärzte behandelt?

Unser Therapiekonzept deckt folgende Bereiche ab:

  • Kompressionstherapie
  • Physiotherapie/Bewegungstherapie
  • Liposuktion (Fettabsaugung mittels eines chirurgischen Eingriffs)
  • Gewichtskontrolle
  • Psychosoziale Therapie
  • Selbstmanagement

Mit welchen konservativen Methoden kann ein Lipödem behandelt werden?

Lymphologische Physiotherapie
Im Fall von starken Schmerzen kann eine manuelle Lymphdrainage zu Beginn wirksam sein. Die weichen Fibrosegriffe während der Behandlung können die akuten Schmerzen lindern, sodass die anschliessende dauerhafte Kompression erfolgversprechend einsetzbar ist.

Von zentraler Wichtigkeit ist die Kompressionstherapie, die durch moderne Kompressionsverbände umgesetzt wird.

Die Abstände der Behandlungen werden mit der Zeit laufend ausgedehnt.

Gegen Ende der Intensivphase werden die betroffenen Körperregionen ausgemessen und die Orthopädietechniker:innen stellen massgefertigte Kompressionsstrümpfe her.

Auf die Intensivphase folgt die Erhaltungsphase, wobei die Betroffenen Kompressionsstrümpfe tragen und an einem Trainingsprogramm teilnehmen.

Der ständige Gebrauch der Kompressionsstrümpfe in Kombination mit regelmässiger körperlicher Bewegung und dem Kontrollieren und Einhalten des Körpergewichts sind entscheidende Faktoren der konservativen Behandlung.

 

Physiotherapeutische und psychosoziale Therapie
Einerseits wird eine Überweisung an die Physiotherapie sichergestellt, andererseits wird die Option angeboten, mit einer Fachperson über die psychischen Auswirkungen der Krankheit zu sprechen.

Für beide Therapieformen stellen wir ärztliche Verordnungen aus.

 

Medikamentöse Behandlung
Zur Behandlung eines Lipödems werden keine Medikamente eingesetzt. Im Fokus der konservativen Therapie steht die Kompressionstherapie in Kombination mit einer gezielten physiotherapeutischen Behandlung.

Mit welcher operativen Behandlung kann ein Lipödem behandelt werden?

Sobald eine vollständige konservative Therapie über mindestens sechs Monate erfolgt ist und die Beschwerden nicht zufriedenstellend reduziert werden konnten, kann eine operative Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Fettabsaugung (Liposuktion)
Dank modernster Infrastruktur und unserer langjährigen Erfahrung können wir grösseres Fettvolumen ohne grossen Hautschnitt gewebeschonend entfernen.

Die Behandlung des Lipödems wird mit dem wasserstrahlassistierten Liposuktionsverfahren durchgeführt, was sich grundlegend von einer rein ästhetisch motivierten Behandlung unterscheidet.

Die Fettzellen werden dabei einfach formuliert herausgespült, wobei die Gefässe und die Lymphbahnen entscheidend geschont werden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist die raschere Erholung nach dem Eingriff.

Auch wenn mit einem einzigen Eingriff grosse Mengen an Fettgewebe gezielt entfernt werden können, sind meist mehrere Operationen notwendig. Demzufolge sind ein individueller Behandlungsplan und eine persönliche, enge Betreuung von zentraler Bedeutung.

Welche Nachbehandlung ist erforderlich (Selbst- und Gewichtsmanagement)?

Nach der Operation ist das Sicherstellen der Gewichtsstabilität (mittels Ernährung und Bewegung) und allenfalls auch der Gebrauch von Stütz-/Kompressionsstrümpfen nach wie vor erforderlich, da die chronische Fettverteilungsstörung mit einer Fettabsaugung nicht eliminiert werden kann. Auch das Weiterführen einer physiotherapeutischen Therapie kann in vielen Fällen erforderlich sein. Durch das Ausbauen der Muskelkraft und der Ausdauer kann auf entzündliche Prozesse im Gewebe positiv eingewirkt werden.

Was sind die Vorteile einer Behandlung bei PSP Plastic Surgery Pyramide/durch unsere Fachärztinnen und Fachärzte?

Anspruchsvolle Eingriffe wie eine Lipödem-Behandlung sollten zwingend von erfahrenen Fachärzt:innen durchgeführt werden. Dadurch kann die Komplikationsrate auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Unser Spezialist für Lipödem-Behandlungen, Prof. Dr. med. Mario Scaglioni, verfügen über langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Lymphchirurgie.

Er kümmert sich kompetent, umfassend und persönlich um Sie und Ihr Anliegen. Vereinbaren Sie Ihren individuellen Termin – direkt online oder per Telefon.

Welche Bewegung/Sportarten eignen sich für Lipödem-Betroffene?

Besonders empfehlenswert sind Sportarten, die die Gelenke schonen bzw. nicht zu arg beanspruchen: Schwimmen, Fahrradtouren, Yogaübungen und schnelles Laufen. Wenn Sie von einem Lipödem betroffen sind, ist regelmässige Bewegung von zentraler Bedeutung.

Welche Kleidung ist besonders empfehlenswert?

Um den Druck auf das Gewebe zu entlasten und allfällige Schmerzen zu lindern, ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen wichtig. Von enganliegender Kleidung ist abzusehen, um keine unnötigen Schmerzen und Schwellungen zu provozieren.

Worauf ist bei der Ernährung zu achten?

Generell gilt, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, die sich langfristig in den Alltag integrieren lässt.

Folgende Empfehlungen sind zu berücksichtigen:

  • genügend Wasser zuführen (keine Süssgetränke)
  • Kohlenhydratzufuhr in einem gesunden Mass (möglichst wenig Einfachzucker)
  • ballaststoffreiche Ernährung (viel Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel)
  • Fokus auf ungesättigte, gesündere Fettsäuren

Eine individuelle Ernährungsberatung ist in jedem Fall sehr zu empfehlen.