Schmerzhafte Knieprothese: Revision

Schmerzhafte Knieprothese | Instabilität | Ursachen | Behandlungsmethoden | Nachbehandlung | Beratung & Zweitmeinung

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks und deren Revision bei schmerzhaften Prothesen. Vereinbaren Sie jetzt online Ihren individuellen Beratungstermin oder rufen Sie uns an.

Bei einer Revision werden die einzelnen Komponenten der zu einem früheren Zeitpunkt implantierten Prothese ausgetauscht. Man spricht auch vom Austausch des künstlichen Kniegelenks.

Die Lebensdauer der Knieprothese ist von unterschiedlichen Einflussfaktoren wie Lebensalter, Gewicht, Knochenbeschaffenheit und körperlicher Aktivität abhängig. Nebst den genannten natürlichen Abnützungserscheinungen kann auch die frühzeitige Lockerung der Knieprothese ein Grund für den Austausch einer Knieprothese sein. Eine solche Lockerung kann zu Schmerzen und einem Instabilitätsgefühl im Knie führen. Auch Beschwerden wie Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen sind möglich.

Der Sitz der Knieprothese wird mittels Röntgenuntersuchung kontrolliert. Zusätzlich werden in einer genauen klinischen Untersuchung die Gelenkfunktion, Bandstabilität und Muskelfunktion überprüft. Falls nötig wird auch eine Abklärung vorgenommen, ob eine durch Bakterien hervorgerufene Infektion vorliegt. Ziel dieses Eingriffs ist es, die vorhandenen Beschwerden zu beseitigen und die volle Belastbarkeit und Beweglichkeit wiederherzustellen. Konservative Methoden stehen leider nicht zur Verfügung, daher ist eine Wechseloperation die einzige Lösung. Eine solche Operation sollte auf keinen Fall hinausgeschoben werden, da sonst weitere Knochenverluste und Frakturen möglich sind. 

WENN DAS KÜNSTLICHE KNIE SCHMERZT?

Laut Fachliteratur sind ca. 30 Prozent der Patienten mit künstlichen Kniegelenken mit dem Ergebnis unzufrieden und klagen über Knieschmerzen, Bewegungseinschränkung und Unsicherheit. Diese Beschwerden können kurz nach der Operation oder erst im späteren Verlauf auftreten. Bei den meisten Betroffenen steht der Schmerz im Vordergrund. Dieser kann in Ruhe, bei Belastung oder in Bewegung auftreten. Der Schmerz kann plötzlich kommen oder wird im zeitlichen Verlauf immer stärker. Auch die Schmerzart kann sehr unterschiedlich sein: von brennend, ziehend, stechend, elektrisierend bis hin zu dumpf. Zum Schmerz hinzu kommt ein Gelenkerguss, der die Kniebeweglichkeit einschränkt. Der Schmerz kann innerhalb oder ausserhalb des Kniegelenks gespürt werden.

WENN DAS KNIE NICHT STABIL IST?

Ein anderes häufiges Problem ist die Unsicherheit beim Gehen mit einem künstlichen Gelenk oder das Wegknicken. Diese Instabilität des Kniegelenks kann zu einer erhöhten Sturzgefahr führen. Bei gewissen Patienten steht die Bewegungseinschränkung des künstlichen Kniegelenks im Vordergrund. Diese kann so massiv sein, dass die Patienten im Alltag sehr eingeschränkt sind, so z. B. beim Treppengehen.

WAS SIND DIE GRÜNDE FÜR EINE SCHMERZHAFTE KNIEPROTHESE?

Die Ursachen für eine schmerzhafte Knieprothese sind sehr vielfältig und können durch die Operation, die Knieprothese oder den Patienten selbst bedingt sein. So zählen zu den Ursachen, welche die Beschwerden nach einem künstlichen Kniegelenk fördern, z. B. zu hohe Erwartungen, Überbeanspruchung, Bildung von Narbengewebe, laxe Seitenbänder, Infektion, Lockerung der Prothese, Zunahme der Osteoporose, Allergie, Stürze, Überreaktion von Hautnerven (M. Sudeck, komplexes regionales Schmerzsyndrom [CRPS]), Zunahme der Arthrose hinter der Kniescheibe, Abnutzung, Fehlstellung der Prothese in Bezug auf Längsachse, Rotation oder Verkippung, zu grosse Knieprothese, keine optimale Positionierung der Kniegelenkprothese mit entsprechendem Überhang, Verkippung der Kniescheibe, Herausspringen oder nicht optimale Führung der Kniescheibe, zu wenig ausbalancierte Seitenbänder usw.

WIE WERDEN DIE URSACHEN NÄHER ABGEKLÄRT?

Kommt ein Patient mit einer schmerzhaften Knieprothese zur Abklärung, sind die Befragung und die Untersuchung sehr wichtig. Anschliessend folgen normale Röntgenbilder des Knies oder auch einzelne Spezialuntersuchungen wie: Ganzbeinaufnahme (Darstellung der Beinachse), SPECT-CT (Kombination von Szintigrafie und Computertomografie, um die aktuelle Knochenaktivität anatomisch darzustellen), Rotations-CT (Darstellung der Drehung der Knieprothese) sowie Allergieabklärungen. Weiter wird das Kniegelenk untersucht hinsichtlich Rötungen, Überwärmung, Schwellungen oder Gelenkerguss. Es folgt die Testung der Beweglichkeit sowie der Stabilität des Kniegelenks. Anschliessend wird der Lauf der Kniescheibe getestet. Sind beim Bewegen des Kniegelenks Geräusche hörbar, und springt etwas im Gelenk? Können Schmerzen mit bestimmten Griffen provoziert werden? Wie ist der Gang?

WIE BEHANDELT MAN DIE KNIESCHMERZEN?

Je nachdem, was die Ursache der schmerzhaften Knieprothese ist, werden unterschiedliche Therapien empfohlen. Diese starten mit konservativen Massnahmen wie Physiotherapie, Einlagen und Medikamenten. Nützen diese nichts oder wurden sie bereits ausgeschöpft, ist eine operative Behebung des Problems zu empfehlen. Je nach Diagnose kommen eine gelenkerhaltende Operation, ein Teilersatz oder ein Austausch der Prothese in Frage:

Gelenkerhaltende Operation

  • Entfernung von schmerzhaften Vernarbungen oder freien Gelenkskörpern entweder offen oder via Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
  • Spülen des Gelenks und Gewinnung von Gewebeproben für mikrobiologische Untersuchung zum Ausschluss eines Infekts
  • Rekonstruktion der Gelenkkapsel
  • MPFL-Rekonstruktion: Diese dient der Wiederherstellung des stabilen inneren Führungsbands der Kniescheibe mit körpereigener Sehne. 

Teilersatz des künstlichen Gelenks:

  • Ersatz der Kniescheibenrückfläche (Retropatellarersatz)
  • Ersatz des Inlays (Plastikscheibe)

Neues künstliches Kniegelenk:

  • In gewissen Fällen kann das gleiche Prothesenmodell des künstlichen Kniegelenks verwendet werden.
  • Ist die Knochenqualität zu schwach (fortgeschrittene Osteoporose), der Knochenverlust zu gross oder sind die Seitenbänder zu schwach, kann das Kniegelenk durch eine geführte Revisionsprothese stabilisiert werden (siehe Kapitel «Revisionsprothese»).
  • Ist eine Allergie (Metall, Zement) nachgewiesen, sollte das künstliche Kniegelenk durch eine spezielle Allergieprothese ersetzt werden (siehe Kapitel «Allergieprothese»).
  • Bei einer chronischen Infektion wird das künstliche Kniegelenk ausgebaut und durch einen dynamischen Zementspacer ersetzt. Anschliessend folgt eine gezielte Antibiotikatherapie, je nach Keim für sechs bis neun Wochen. Wenn zwei Wochen nach Absetzen der Antibiotika die Entzündungswerte im Normalbereich liegen und das Kniegelenk klinisch reizlos ist, kann ein neues künstliches Kniegelenk eingesetzt werden (siehe Kapitel «Knieprothese» oder «Revisionsprothese»)
Knie von vorne

Knie von vorne

Knie von der Seite

Knie von der Seite

WIE SIEHT DIE NACHBEHANDLUNG AUS?

Je nachdem, welche Therapie durchgeführt wird, passt sich die entsprechende Nachbehandlung an. In der Regel, wenn das künstliche Kniegelenk einzementiert wurde, kann das Knie unmittelbar voll belastet und bewegt werden. Eine Stockentlastung wird zur Schonung der Weichteile für ca. sechs Wochen empfohlen.
Wichtig sind auch nach der Operation physikalische Massnahmen mit Linderung der Schwellung sowie Stärkung und Dehnung der Oberschenkelmuskulatur.
Bei einem nachgewiesenen Infekt folgt eine mehrwöchige, auf den Infekt abgestimmte Antibiotikatherapie.

NUR BEI ERFAHRENEN SPEZIALISTEN

Probleme mit den künstlichen Kniegelenken bedürfen einer komplexen Analyse und setzen viel Erfahrung voraus. Die Revisionschirurgie ist ein Gebiet für sich, weshalb Sie sich nur in die Hände eines erfahrenen Arztes begeben sollten. 

WIR BERATEN SIE GERNE PERSÖNLICH

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knieexperte und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks. Er schult ausländische Ärzte auf diesem Gebiet und fördert die Weiterentwicklung der weichteilorientieren Technik für die Implantation eines künstlichen Kniegelenks. Über diese Tätigkeit erfahren Sie hier mehr.

Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

Da es sich bei der Klinik Pyramide um eine Privatklinik handelt, ist eine Zusatzversicherung erforderlich: Für Behandlungen in unserer Klinik benötigen Sie eine Privatversicherung oder eine Halbprivatversicherung. Selbstverständlich können sich auch allgemein versicherte Patienten bei uns behandeln lassen, indem sie sich für ein Upgrade entscheiden.

Erfahrungsbericht  

Behandlung einer schmerzhaften Knieprothese 

Stephen Davis (56-jährig) war vor seiner ersten Knieoperation sehr sportlich und brauchte die tägliche Bewegung. Danach ging nichts mehr und er litt lange unter starken Schmerzen.  

Durch die individuelle und ausführliche Beratung von Dr. med. Andreas L. Oberholzer konnte rasch das Problem erkannt und dann durch eine weitere Operation behoben werden. 

Fachartikel

Schmerzendes oder instabiles Knie: Ursache und Therapiemöglichkeiten

Ein Artikel von PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer aus dem Goldletter 1/2013.


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Instabiles Kniegelenk

Haben Sie ein künstliches Kniegelenk und leiden unter ständigem Wegknicken beim Gehen? PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer gibt Auskunft über mögliche Ursachen.


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Kniescheibenschmerzen bei einem künstlichen Kniegelenk. Woran liegt das?

Geräusche an sich sind noch nicht besorgniserregend, aber wenn Schmerzen hinzukommen oder zunehmen, sollte das Problem von einem erfahrenen Kniespezialisten genauer untersucht werden.


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