Hüftgelenk-Operation

Vorbereitung | Operation | Nachbehandlung | Risiken | Häufige FragenBeratung

WANN IST DER OPTIMALE ZEITPUNKT?

Die Einschränkung der Lebensqualität, die durch die fortgeschrittene Hüftarthrose verursacht wird, ist bei jeder Person unterschiedlich ausgeprägt. Der Entscheid für die Operation muss für Sie stimmen. Sie bestimmen, wann für Sie der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Hüftgelenk gekommen ist. Die arthrosebedingte Knorpelabnutzung nimmt leider exponentiell zu. Das heisst, dass die Hüftschmerzen und Bewegungseinschränkung im Laufe der Zeit zunehmen werden und so auch die Unsicherheit und somit die Sturzgefahr steigen, sofern es nicht gelingt, das Problem zumindest teilweise und in einem anfänglichen Stadium durch gezielten Muskelkraftaufbau zu stabilisieren. Je mehr Schmerzen man hat, desto weniger will man seine Muskulatur betätigen. Das ist ein Teufelskreis, denn dadurch schwächt man die Muskulatur. Leider ist es auch so, dass Muskeln viel schneller abgebaut als auftrainiert werden.

WIE WIRD EINE HÜFTGELENK-OPERATION GEPLANT?

Jede Hüftoperation wird vom Operateur individuell vor der Operation geplant. Dazu braucht es eine aktuelle Röntgenaufnahme des Beckens mit einer Referenzkugel (meistens eine 2,5-cm-Metallkugel). Mithilfe dieser Referenzkugel und eines entsprechenden Planungsprogramms kann die Grösse von Hüftschaft und -pfanne auf dem entsprechenden Röntgenbild präzise und individuell bestimmt werden.

Hüftoperation genaue Planung

WIE KANN ICH MICH AUF DEN EINGRIFF VORBEREITEN?

Sie können vor der Operation auch einiges dazu beitragen, dass die Operation erfolgreich wird und es nach dem Einsetzen des künstlichen Hüftgelenks schnell wieder aufwärtsgeht.

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie zu 100 Prozent überzeugt sind, dass für Sie jetzt der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Hüftgelenk da ist und dass Sie sich bei Ihrem Arzt gut aufgehoben und verstanden fühlen. Nur miteinander kann ein gutes Resultat erzielt werden.

Gesunder Lebensstil und Training

Ein ungesunder Lebensstil (vor allem Rauchen) und Übergewicht können die Heilungsaussichten beeinträchtigen. Starke Raucher haben meistens eine schlechtere Durchblutung und Wundheilung. Übergewicht bringt eine zusätzliche Belastung für die Gelenke und erschwert die Beweglichkeit und das Aufbautraining nach der Operation.

Für die Operationsvorbereitung empfehlen wir Ihnen, dass Sie Ihre Hüftgelenke trotz Schmerzen weiterbewegen und trainieren − denn je kräftiger die Muskulatur und je besser die Beweglichkeit vor der Operation ist, desto schneller sind Sie wieder auf den Beinen. Für den Aufbau der Muskulatur braucht es mindestens dreimal so lange wie für dessen Abbau. Gute Ernährung mit hochwertigen Proteinen fördert den Aufbau der Muskulatur ebenso. Physiotherapie vor der Operation kann das unterstützen und Sie auf die Zeit nach der Operation vorbereiten.

Stärkung des Immunsystems

Wie schon in einigen Studien gezeigt wurde, ist die Stärkung des Immunsystems mit genügend Vitaminen und Proteinen vor und nach der Operation enorm wichtig, um die Komplikationsrate zu minimieren. Hierzu dienen gut verträgliche Nahrungsergänzungsmittel.

Unsere Haut ist unser natürlicher Schutz gegen die Aussenwelt und mit vielen Hautbakterien besiedelt. Diese richten im Normalfall keinen Schaden an, können aber bei Hautverletzung und geschwächter Immunabwehr zu Infektionen führen. Wir raten deshalb unseren Patienten zu einer selbstständigen Reinigung des ganzen Körpers mit einer speziellen Waschlotion während fünf Tagen vor der Operation sowie zur Desinfektion des zu operierenden Hautbereichs mit entsprechenden Desinfektionstüchern. Durch diese Massnahmen werden die Hautbakterien deutlich reduziert und das Infektionsrisiko gesenkt.

Check-up beim Hausarzt und Zahnarzt

Ebenso zu empfehlen ist ein Check-up beim Hausarzt, damit Blutarmut, Blutungsneigung oder kardiologische Probleme ausgeschlossen oder ggf. noch vor dem Eingriff behandelt werden können. Da all diese Massnahmen einen positiven Effekt auf das Operationsergebnis haben, weisen wir unsere Patienten vor einer grossen Operation, wie dies z. B. bei einem künstlichen Knie- oder Hüftgelenk der Fall ist, speziell auf diese Punkte hin (Merkblatt, Beratung, Produktempfehlungen etc.)

Wir empfehlen ausserdem vor einer grösseren Gelenkersatzoperation, die Zähne von einem Zahnarzt kontrollieren und gegebenenfalls sanieren zu lassen. Auch eine Dentalhygiene (DH) ist vor dem Eingriff empfehlenswert. Nach der Operation sollten Sie mindestens drei Monate nicht zum Zahnarzt oder zur DH gehen, um mögliche Infektionen zu vermeiden.

WIE VERLÄUFT EINE HÜFTPROTHESEN-OPERATION?

Damit eine Operation zur Implantation eines künstlichen Hüftgelenks mit der neueren minimalinvasiven, gewebeschonenden Technik von vorne optimal gelingt, ist eine Vollnarkose notwendig, die eine optimale Muskelrelaxation garantiert.

1. Darstellung des Hüftgelenks

Beim minimalinvasiven, gewebeschonenden operativen Zugang zum Hüftgelenk von vorne erfolgt ein ca. acht Zentimeter langer Hautschnitt unterhalb der äusseren Leiste. Die stabilisierenden Hüftmuskeln werden schonend zur Seite geschoben und das betroffene Hüftgelenk freigelegt. Es folgt die Entfernung der vorderen Gelenkskapsel, und das erkrankte, durch die Arthrose abgenutzte Hüftgelenk wird ersichtlich.

2. Entfernung des Hüftkopfes

Mit einer Säge werden anschliessend der abgenutzte Hüftkopf und ein Teil des Schenkelhalses vom Oberschenkelknochen abgetrennt und entfernt. Je nachdem, welches Schaftmodell zur Anwendung kommt, wird mehr oder weniger Knochen vom Schenkelhals entfernt. Nach der Entfernung des abgenutzten Hüftkopfes ist die Gelenkpfanne gut ersichtlich.

Es folgt nun der Wiederaufbau des neuen künstlichen Hüftgelenks.

3. Präparation der Hüftpfanne und deren Ersatz

Mit speziellen Fräsen in unterschiedlichen Grössen wird die Hüftpfanne präpariert. Durch die speziellen Hüftfräsen in unterschiedlichen Grössen wird die natürliche Gelenkpfanne von altem Kapsel- und Knorpelgewebe befreit, bis wieder gut durchblutendes Knochengewebe sichtbar ist. Mittels Durchleuchtung (Röntgen während der Operation) wird die Grösse kontrolliert. Das gut durchblutende Knochengewebe gewährleistet eine feste Verankerung der neuen künstlichen Hüftpfanne. Es folgt das Einbringen der neuen definitiven Hüftpfanne sowie des entsprechenden Inlays als Knorpelersatz.

4. Präparation des Oberschenkelknochens und Einbringen des Schaftes

Der Oberschenkelknochen ist ein Röhrenknochen. Er besitzt aussen eine stake Knochenrinde (Kortikalis). Der hohle Innenraum des Oberschenkelknochens (Markraum) ist weich und mit zarten Knochenbälkchen (Spongiosa) aufgefüllt. Dieser Innenraum wird anschliessend mit speziellen Schaftraspeln in unterschiedlichen Grössen bearbeitet. Sind Halt und Grösse gut, was wiederum unter Röntgen kontrolliert wird, folgt als Nächstes eine Probereposition der Hüfte. Dabei wird überprüft, wie stabil die Hüfte ist und bei welchen Bewegungen sie auskugeln könnte. Falls die Muskelspannung zu gering ist und dementsprechend das Hüftgelenk einfach auskugeln kann, wird entweder der Hüftkopf verlängert oder der Schaft vergrössert, auch wenn dies zu einer Beinverlängerung führen kann. Die Stabilität des neuen Hüftgelenks ist wichtiger als das Erreichen einer symmetrischen Beinlänge. Ist alles überprüft und kontrolliert, werden die Probeteile entfernt und die definitiven Teile der neuen Hüftprothese eingebracht. Falls die Knochenqualität keine zementfreie Verankerung zulässt, muss der neue künstliche Schaft einzementiert werden.

5. Einrenkung (Reposition) der neuen künstlichen Hüft

Nachdem nun die neue Hüftpfanne, der Pfanneneinsatz und der Schaft eingesetzt und der definitive Hüftkopf in der richtigen Grösse und Länge angebracht worden sind, folgt das Einrenken (Reposition) des künstlichen Hüftgelenks. Damit ist die bewegliche Verbindung zwischen Schaft und Pfanne wiederhergestellt. Nach einer erneuten Funktionskontrolle wird das neue Hüftgelenk geröntgt, um die definitive Lage des künstlichen Hüftgelenks abschliessend zu kontrollieren.

6. Hautnah

Am Ende der Operation werden bestehende Blutungen gestillt und ein Drainageschlauch ins Gelenk eingelegt, um spätere Blutansammlungen abzuleiten. Anschliessend wird die Operationswunde schichtweise zugenäht und mit einem sterilen Silikonverband versehen.

Zahlen und Fakten

Operation

Operation

Operationszeit zwischen 1,5 und 2 Stunden, in Vollnarkose

Operation

Klinikaufenthalt

Stationärer Klinikaufenthalt von ca. 5 Tagen

Nach­behandlung

Nach­behandlung

9-wöchige Physiotherapie

Arbeits­unfähigkeit

Arbeits­unfähigkeit

 Je nach Tätigkeit 4 bis 6 Wochen

WIE LANGE DAUERT DER KLINIKAUFENTHALT, UND WAS PASSIERT DANACH?

Sie sind nach der Operation für ca. fünf Tage in der Klinik. Falls ein Drainageschlauch gelegt wurde, wird dieser am nächsten Tag entfernt. Am ersten postoperativen Tag fängt die Klinik interne Physiotherapie mit Gangschulung an. Sie sollten für ca. sechs Wochen die operierte Hüfte mithilfe von Gehstöcken nur teilbelasten, um die Weichteile zu schonen und ein Einwachsen des Knochens ins neue zementfreie künstliche Hüftgelenk zu fördern. Die Gehstöcke geben Ihnen Sicherheit und helfen, dass man auch Ihnen gegenüber achtsamer ist. Wenn die neue Hüfte zementiert wurde, kann diese bereits am nächsten Tag voll belastet werden. Trotzdem empfehlen wir auch in diesen Fällen Gehstöcke für mindestens 14 Tage.

Da die vordere Kapsel des Hüftgelenks bei der Operation teilweise entfernt wurde, dürfen Sie das operierte Bein für sechs Wochen nicht nach aussen drehen, nicht überkreuzen sowie nicht überstrecken. Dies, um ein mögliches Auskugeln des Hüftgelenks zu verhindern. Das Auskugeln der Hüfte, auch Hüftluxation genannt, ist ein Notfall und zum Glück sehr selten. Meist geschieht dieses durch einen Stolpersturz, durch Hängenbleiben mit dem operierten Bein oder durch Ausübung einer falschen Bewegung. Wenn dies passiert, kann man das Bein nicht mehr bewegen und belasten, und das Bein verkürzt sich sofort. Meist muss die Hüfte dann in Kurznarkose wieder eingerenkt werden. Es kann aber auch zu Folgeoperationen kommen, wenn durch das Auskugeln oder Wiedereinrenken etwas bricht oder einsinkt.

Verbotene Bewegungen nach Hüft-OPIllus. von links nach rechts, Operierte Hüfte mit weissem Klebeband markiert

Nicht erlaubte Bewegungen:

  1. Überstreckung der operierten Hüfte
  2. Drehung des operierten Beines nach aussen
  3. Überkreuzung des operierten Beines
  4. Drehung des Oberkörpers zur gesunden Seite

Nach sechs Wochen hat sich die Gelenkskapsel wieder erneuert, und die drei verbotenen Bewegungen sind langsam wieder erlaubt. Ebenfalls sollten Sie für sechs Wochen auf dem Rücken mit Kissen unter den Kniekehlen schlafen. Die Fäden werden nach 14 Tagen entfernt.  

Unmittelbar nach dem Spitalaufenthalt sollte eine mehrwöchige Physiotherapie beginnen. Die meisten Patienten organisieren sich so, dass sie zwei- bis dreimal wöchentlich in unsere Physiotherapie kommen. Man kann natürlich auch einen Therapeuten in der Nähe des Wohnorts suchen. Entsprechende Verordnungen stellen wir gerne aus. Gewisse Krankenkassen übernehmen auch eine stationäre Rehabilitation oder eine Kur. Dies sollte vorgängig gut abgeklärt und erst bei entsprechender Kostengutsprache geplant werden. Falls Hilfe im Haushalt erwünscht oder nötig ist, kann dies über die Spitex organisiert werden. Wir sind Ihnen gerne bei der Organisation behilflich. Praktische Übungen für zu Hause sowie mehr Informationen über ambulante Physiotherapie, Kur oder stationäre Rehabilitation finden sie hier.

WAS SIND MÖGLICHE RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN?

Der Einsatz eines künstlichen Gelenks ist für den erfahrenen Spezialisten ein Routineeingriff. Künstliche Gelenke sind seit vielen Jahren erprobt, weiterentwickelt und die entsprechenden Operationstechniken stetig optimiert und verfeinert worden. In den meisten Fällen können ohne Umwege sehr gute Resultate erreicht werden. Sie müssen sich aber bewusst sein, dass Sie ein künstliches Gelenk erhalten, das zwar ein Ersatz für ihr natürliches Gelenk ist, aber es bleibt ein Fremdkörper, der Ihnen auch Probleme bereiten kann.

Jede Operation birgt Risiken, und es kann jederzeit etwas Unverhofftes geschehen. Die Komplikationsrate bei einem Ersteingriff ist mit einem Prozent relativ gering. Mit jeder weiteren Operation steigt aber das Risiko. Ein guter Gesundheitszustand und ein gesunder Lebensstil helfen, die Risiken zu mindern. Wir unterscheiden zwischen allgemeinen Komplikationen, die bei jedem Eingriff auftreten können (z. B. Infekte, Blutgerinnsel, Nerven-/Muskel-/Gefässverletzungen, Nachblutungen, Wundheilungsstörungen oder Gefühlsstörungen auf der Haut), und spezifischen Komplikationen, die bei der Operation rund um das künstliche Hüftgelenk auftreten können. Dazu zählen:

  • Frühzeitige Lockerung der Verankerung des künstlichen Hüftgelenks am Becken (Pfanne) oder Oberschenkel (Schaft) mit eventuellem Verdacht auf eine besondere Infektion
  • Ausrenkung des Gelenks (Luxation) mit Verletzung des Gelenks und/oder der Verankerung
  • Beinlängenunterschied, Achsenfehlstellung und Rotationsfehler des Beines
  • Bewegungseinschränkung durch Vernarbungen und Verklebungen oder Einklemmung von Gewebe
  • Allergie gegen Zement und/oder Prothesenmaterial

Bei einem Ersteingriff sind die Risiken klein, nehmen dann aber mit jeder weiteren Operation zu. Eine Komplikation kann dazu führen, dass Sie nochmals operiert werden müssen. In einer guten Klinik stehen Sie unter engmaschiger Kontrolle, sodass auch bei Komplikationen rasch reagiert werden kann.

Häufige Fragen

Was passiert, wenn eine kaputte Hüfte nicht operiert wird?

Wenn eine arthrotische Hüfte nicht operiert wird, nehmen die typischen Beschwerden wie bewegungs- und belastungsabhängige Schmerzen sowie die Bewegungseinschränkung immer mehr zu. Diese Zunahme geschieht nicht linear, sondern exponentiell. Das Hüftgelenk versteift sich zunehmend und das Treppensteigen, das Ein- und Austeigen ins Auto, das Anziehen von Socken oder Schuhen sowie das Zehennägelschneiden werden zu unüberwindbaren Hürden. Zusätzlich nehmen die Gangunsicherheit sowie die Sturzgefahr zu, sodass Gehilfen (Gehstock, Rollator) notwendig werden. Durch die daraus resultierende Schonhaltung werden andere Gelenke mehr belastet, was wiederum zu weiteren Beschwerden führen kann. Der hinkende Gang sowie die Schonhaltung können zu vermehrten Rückenbeschwerden führen. Wegen der zunehmenden Schmerzen müssen zusätzlich Schmerzmittel eingenommen werden, die wiederum auf längere Zeit den Magen, die Leber, die Nieren oder den Magen-Darm-Trakt belasten. Steigen die Schmerzen und die Bewegungseinschränkung so sehr, dass Ihre Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist, sollten Sie diese Beschwerden bei einer Spezialistin oder einem Spezialisten abklären lassen.

Wie lange hält ein künstliches Hüftgelenk?

Ein künstliches Hüftgelenk hält heutzutage ca. 20 Jahre. Die Lebensdauer des künstlichen Hüftgelenks kann verkürzt werden durch Infektionen, chronische Überbelastung, Abnutzung und Abrieb von Metall und Polyethylen, Allergien gegen das künstliche Hüftgelenk und dessen mögliche Verankerung (Zement), Zunahme der Osteoporose und damit Abnahme der knöchernen Verankerung der Hüftprothese sowie durch Stürze mit daraus resultierendem Knochenbruch.

Wie belastbar ist ein künstliches Hüftgelenk?

Nach der Operation kann ein künstliches Hüftgelenk theoretisch voll belastet werden. Wenn die Verankerungsform mit Zement durchgeführt wird, so wird das künstliche Hüftgelenk dank des Zements fest mit dem Knochen verbunden, was eine sofortige volle Belastung des künstlichen Gelenks ermöglicht. Die meisten Hüftprothesen werden bis zu einem bestimmten Alter jedoch zementfrei eingesetzt. Das heisst, die Knochenzellen müssen zuerst auf die Oberfläche des künstlichen Hüftgelenks einwandern und mit diesem langsam verknöchern. Diese Verknöcherung dauert ca. sechs Wochen. So entsteht eine natürliche feste Verankerung. Theoretisch kann auch eine zementfreie künstliche Hüftprothese sofort voll belastet werden. Um jedoch das Einwachsen und die damit verbundene Verknöcherung der Hüftprothese eher zu gewährleisten, empfehlen wir eine Stockentlastung für ca. sechs Wochen. Dadurch werden auch die Weichteile geschont und ein sicherer Gang kann geschult werden.

Wie oft kann man eine neue Hüfte bekommen?

Eine Hüftprothese kann mehrmals ersetzt werden, falls es notwendig ist. Meistens muss mehr künstliches Material verwendet werden, um eine gute Verankerung zu erreichen. Das heisst, dass
z. B. der künstliche Hüftschaft länger wird. Eine Hüftrevision ist eine grosse Operation. Sie braucht eine saubere Abklärung sowie eine gute Planung. Je öfter eine Hüftprothese revidiert werden muss, desto aufwendiger ist die Operation und desto höher sind mögliche Komplikationen wie Infektionen. Auch der erneute Wiederaufbau dauert länger.

Wie lang ist der Schnitt bei einer Hüftoperation?

Beim minimalinvasiven und gewebeschonenden Zugang zum Hüftgelenk von vorne erfolgt ein ca. acht Zentimeter langer Hautschnitt unterhalb der äusseren Leiste. Wichtig ist nicht die Länge des Hautschnitts, sondern, dass danach die stabilisierende Hüftmuskulatur nicht durchschnitten, sondern schonend zur Seite geschoben wird, um die vordere Hüftgelenkskapsel und das defekte Hüftgelenk darzustellen. Dieser acht Zentimeter lange Hautschnitt genügt, um das neue künstliche Hüftgelenk gewebeschonend einzubauen. Weil mit dieser Technik keine Muskeln mehr verletzt werden, sind einerseits die Schmerzen und anderseits auch der Blutverlust nach der Operation deutlich geringer. Durch die schnelle Rekonvaleszenz kann die Lebensqualität rasch und deutlich gesteigert werden.

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Nach der Operation gilt es die Hüfte wieder aufzubauen und zu stärken, damit Sie die notwendige Stabilität zurückerhalten und Ihre Hüfte vor falschen Bewegungen schützen.


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