Ein schönes Lächeln sagt mehr als 1000 Worte

15.12.2020

Unser Gesicht ist ein wesentliches Element in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Es überträgt den ersten Eindruck und vermittelt die verschiedensten Empfindungen bei unserem Gegenüber und ist somit für den individuellen Charakter der weiteren Interaktion verantwortlich. Ein schönes Lächeln, eingebettet in harmonischen Gesichtsproportionen, ist im Idealfall Garant für ein sympathisches und gewinnendes Auftreten und begleitet uns auf unserem Weg durch den privaten und beruflichen Alltag.

Eine schöne Zahnstellung – nicht nur ein Geschenk der Natur

Wenn in früheren Zeiten ein ansprechendes Aussehen mit einer schönen Zahnstellung und einer idealen Lagebeziehung der Kiefer zueinander einfach ein Geschenk der Natur war, ist es heute möglich, auch bei einem ungünstigen Wachstumsmuster einzelner oder mehrerer Elemente der Gesichtsarchitektur, bei einer Fehlbildung oder bei Verletzungsfolgen, mit einer Operation korrigierend einzugreifen und somit dem angestrebten Ideal deutlich näher zu kommen.

Verschiedene Kieferstellungen

Die Kieferfehlstellungen zeigen eine grosse Variabilität an Mustern und Ausprägungen, können aber zum besseren Verständnis in einige wenige Kategorien eingeteilt werden. Sie kommen selten in der isolierten «reinen» Form vor, sondern meistens in Kombination. Anhand der Verzahnung in der sagittalen (von vorne nach hinten) unterscheiden wir grob eine Klasse I, Klasse II und Klasse III.

Klasse I (richtig)

Kieferfehlstellungen, Klasse I (richtig)
Klasse II (Unterkiefer zu weit hinten)

Kieferfehlstellungen, Klasse II (Unterkiefer zu weit hinten)

Klasse III (Unterkiefer zu weit vorne)

Kieferfehlstellungen, Klasse III (Unterkiefer zu weit vorne)

Nebst den Zähnen können auch deren knöcherne Basen bzw. die Kiefer entweder einzeln – bezogen auf eine Referenzlinie – oder im Verhältnis zueinander gerade richtig, zu weit hinten oder zu weit vorne stehen. Wenn man nun zusätzlich noch die möglichen Missverhältnisse in den anderen Dimensionen und die Asymmetrien hinzuzählt, ergeben sich eine Vielzahl an Kombinationen und entsprechenden Gesichtsprofilen. Allen gemeinsam ist die ungleichmässige Verteilung der Kräfte auf Zähne, Zahnhalteapparat, Kiefer, Muskeln und Kiefergelenke, welche zu einer erschwerten Funktion beim Essen und Sprechen im Alltag führt und einen Risikofaktor für die Überlastung der entsprechenden Strukturen mit Entstehung von Beschwerden darstellt.

Das Klasse-II-Profi l zeichnet sich durch eine Rücklage des Unterkiefers mit schwach ausgeprägter Kinnprominenz und dem Bild eines «fliehenden Kinns» aus. Häufig besteht ein sog. forcierter Mundschluss, bei dem die Unterlippe nur unter ständiger Aktivierung des Musculus mentalis (Muskel im Bereich des Kinns, unterhalb der Unterlippe) geschlossen gehalten werden kann. Die führt zu störenden Einziehungen der Haut im Bereich des Kinns und ist ein wichtiger Co-Faktor, welcher die Fehlbisslage unterhält. Diese Patienten sind häufig Mundatmer – vor allem nachts – und klagen deshalb gehäuft über Entzündungen und Infekte der oberen Atemwege. Ein Zusammenhang mit Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern (sog. Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom) ist ebenfalls häufig..

Das Klasse-III-Profi l entsteht meist durch eine Vorlage des Unterkiefers mit ausgeprägtem Kinn, häufig gepaart mit einer Rücklage des Oberkiefers. Diese Patienten weisen eine Abflachung der Paranasalregion mit schwacher Unterstützung der Oberlippe durch die ungenügend sichtbaren Frontzähne und eine umgekehrte Lippenstufe auf, bei der die Unterlippe vorgewölbt ist. Hierdurch kann der Eindruck von übertriebener Härte oder sogar Aggressivität entstehen.

Die Asymmetrien im Gesicht sind meist im Unterkiefer lokalisiert und können sowohl durch ein Mehrwachstum der einen Seite oder durch ein vermindertes Wachstum der anderen Seite verursacht sein. Sie sind häufig Bestandteil von wiederkehrenden Syndromen (gemeinsam auftretender Symptom-Komplex mit unterschiedlichen Ursachen). Die Seitendifferenz kann lediglich zu Konturunterschieden oder zu einer massiven Verziehung der zahntragenden Kieferanteile führen, welche versuchen, das Zusammenspiel der Zähne aufrecht zu halten.

Bewährte Operationsmethoden

Es gibt eine Vielzahl von Operationsmethoden, die zur Korrektur von Fehlbisslagen angewendet werden. Einige von ihnen wurden am Zentrum für Gesichts- und Kieferchirurgie der Klinik Pyramide entwickelt und gehören mittlerweile zum Standard-Repertoire einer modernen Dysgnathiechirurgie. Alle Operationen werden ausschliesslich durch Zugänge im Mundvorhof durchgeführt und hinterlassen im Gesicht keinerlei sichtbare Narben. Dank der grossen Erfahrung und Routine in der Anwendung dieser Techniken sowie dank der schonenden modernen Narkoseverfahren können heute viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden, einige sogar lediglich in örtlicher Betäubung. Nachfolgend sollen diejenigen, die am häufigsten routinemässig zum Einsatz kommen, kurz dargestellt werden.

Le-Fort-I-Osteotomie

Die Le-Fort-I-Osteotomie erlaubt es, den Oberkiefer unterhalb des Nasenbodens zu verlagern und in die korrekte Position zu bringen. Dabei kann der Oberkiefer als Ganzes oder in Teilen bewegt werden. Ziel ist es, eine angemessene Exposition der Frontzähne mit harmonischer Unterstützung der Oberlippe zu erreichen.

Sagittale Spaltung

Mit der sagittalen Spaltung kann der Unterkiefer im Bereich des aufsteigenden Astes beidseitig mobilisiert werden, um so den zahntragenden Teil inklusive Kinn zu bewegen und die neue Bisslage einzustellen. Die gelenktragenden Fragmente werden in der ursprünglichen Position belassen.

Distraktionsverfahrens

Muss nur die Position der Unterkieferfrontzähne verändert werden, kann mittels eines Distraktionsverfahrens der zahntragende vordere Knochenanteil bewegt werden und gleichzeitig im entstandenen Spalt neuer Knochen generiert werden, um z. B. einen Engstand kieferorthopädisch auflösen zu können.

Chin-Wing-Osteotomie

Mit der Unterkieferrand-Osteotomie Typ «Chin Wing» haben wir die Möglichkeit, den konturgebenden Anteil des Unterkiefers und des Kinns unabhängig von der dentalen Bewegung beinahe beliebig zu verlagern. Hiermit können unabhängig von der Bisslage das Profi l und die Gesichtskonturen in fast idealer Weise beeinflusst werden.

Nach der Operation

Das Sprechen und die Aufnahme von pürierter Kost und Suppen ist unmittelbar nach der Operation bereits wieder möglich, da auf eine Ruhigstellung der Kiefer routinemässig verzichtet werden kann. Die Fäden im Mund können nach zwei Wochen entfernt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist auch die entstandene Schwellung bereits wieder abgeklungen, und das Auftreten in der Öffentlichkeit ist in aller Regel problemlos wieder möglich. In den ersten paar Wochen muss weiter auf weiche Kost geachtet werden, um eine problemlose Heilung zu garantieren.

Bei normalem postoperativem Verlauf beträgt die Arbeitsunfähigkeit für körperlich nicht belastende Tätigkeiten oder Schule zwei Wochen, für alle anderen beträgt diese in der Regel drei Wochen.

Umfassende Beratung

Am Anfang jeder erfolgreichen Dysgnathietherapie steht eine umfassende Analyse der Situation anhand von Modellen, 3-D-Röntgenaufnahmen und Fotos zur Erarbeitung eines Behandlungsplans. Mit Hilfe der angefertigten Gesichtsplanung werden die Portraitfotos zur Veranschaulichung der möglichen Veränderungen retuschiert. Diese werden im gemeinsamen Gespräch mit dem Patienten diskutiert, und das definitive Vorgehen wird festgelegt. Der Eingriff wird dann anhand von Informationsbroschüren und Schädelmodellen detailliert erläutert, und der Termin für den ambulanten oder stationären Aufenthalt kann festgelegt werden.

WIR BERATEN SIE GERNE PERSÖNLICH

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Gesichts- und Kieferchirurgie auf. Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.

DR. MED. ET DR. MED. DENT. DANIEL BRUSCO

Kiefer - Gesicht - Ästhetik
Haus zur Pyramide
Klausstrasse 10
8008 Zürich

Telefon 043 336 72 72
praxis@dr-brusco.ch
http://dr-brusco.ch/