Kreuzbandriss: Durch neuartige Operationstechnik behandeln

05.04.2022

Ursachen einer Kreuzbandruptur

Das Kreuzband ist ein wichtiger Stabilisator des Kniegelenkes und verbindet den Oberschenkel- mit dem Unterschenkelknochen. Das Knie hat ein vorderes sowie ein hinteres Kreuzband, die sich im Zentrum des Kniegelenkes kreuzen. In den meisten Fällen reisst das vordere Kreuzband, ein kleinfingerdickes Faserbündel.

Beim vorderen Kreuzbandriss handelt es sich häufig um eine Sportverletzung, z.B. bei Sportarten wie Skifahren oder Fussballspielen, die durch

  • eine abrupte Drehung des Beins,
  • schnellen Richtungswechsel beim Laufen oder Springen,
  • Sturz auf das Knie,

verursacht wird.

Symptome bei einem Kreuzbandriss

Das Zerreissen des vorderen Kreuzbandes ist meist mit einem hörbaren Knall verbunden, gefolgt von einem Schmerz und Gelenkerguss mit resultierender Bewegungs- und Belastungseinschränkung. Verantwortlich dafür sind die im Kreuzband verlaufenden Nervenfasern und Blutgefässe. Beim Zerreisen des Kreuzbandes lösen die Nervenfasern den Schmerz aus und die zerrissenen Blutgefässe sorgen für die Einblutung in das Gelenk. Die Instabilität im Kniegelenk bemerkt der Betroffene meist unmittelbar danach oder nach Abklingen der akuten Schmerzsymptomatik oder Knieschwellung. Das Kniegelenk knickt dabei unkontrolliert weg, auch „Giving way“ genannt.

Durch den Riss des vorderen Kreuzbandes resultiert eine pathologisch vermehrte Bewegungsfreiheit des Kniegelenkes. Dadurch werden die vorhandenen Strukturen im Kniegelenk wie Meniskus und Knorpel deutlich mehr belastet, um die vermehrte Beweglichkeit zu bremsen. Diese Mehrbelastung kann längerfristig zu Folgeschäden wie Meniskusriss und Knorpelabnutzung (Arthrose) führen.

Die richtige Behandlung

Ein Kreuzbandriss kann konservativ (ohne Operation) oder operativ behandelt werden. Welche Methode gewählt wird, hängt vom Alter und den Bedürfnissen des Patienten ab sowie der Art und Lokalisation des Kreuzbandrisses.

Ob ein Kreuzbandriss operiert wird oder nicht, hängt nicht nur von den zusätzlichen Begleitverletzungen (Meniskusriss) ab, sondern auch von Faktoren wie

  • sportliche und berufliche Anforderungen,
  • Alter des Patienten,
  • Vorschädigung des Kniegelenkes (Knorpelschaden, Arthrose)

und muss individuell mit dem Patienten besprochen werden.

Neuartige Technik: Die kreuzbanderhaltene Operation

Eine kreuzbanderhaltende Operation kann durchgeführt werden, wenn das Kreuzband direkt oder nahe am Oberschenkelknochen ausgerissen ist. In diesen Fällen kann das gerissene Kreuzband mit einem starken Faden geschient und so am Ursprung wieder befestigt werden. Dadurch wird das eigene Kreuzband stabilisiert. Zusätzlich erfolgt eine Naht des gerissenen Kreuzbandes (Kreuzbandnaht), um die Selbstheilung des eigenen Kreuzbandes zu fördern. In der gleichen Operation können Begleitverletzungen (z.B. Meniskusriss, Knorpelschaden) versorgt werden. Diese Naht sowie Schienung des gerissenen Kreuzbandes erfolgt minimalinvasiv via Gelenkspiegelung (Arthroskopie) und unterstützt so die Selbstheilung des eigenen gerissenen Kreuzbandes. So bleibt die natürliche Propriozeption (Wahrnehmung) durch den Erhalt des eigenen Kreuzbandes erhalten. Zusätzlich entfallen mögliche Komplikationen, welche durch die Entnahme eines Sehnentransplantats entstehen können.

Die kreuzbanderhaltende Operation sollte innerhalb von 3 Wochen nach dem Unfall stattfinden, weil anschliessend das gerissene Kreuzband sich zu stark verkürzt.

Diese neuartige Operationstechnik ergibt ein stabiles Konstrukt, was eine sofortige frühfunktionelle Nachbehandlung mit vorübergehender Kniebandage ermöglicht. Sie können das Knie am nächsten Tag nach der Operation belasten und bewegen.

Stellt man während der Operation fest, dass das gerissene Kreuzband nicht mehr an dessen Ursprung mobilisiert werden kann, da es bereits zu fest vernarbt ist oder das Kreuzband weiter unten gerissen ist, dann wird das funktionslose, gerissene Kreuzband entfernt und durch eine körpereigne Sehne ersetzt (Kreuzbandplastik).

WIR BERATEN SIE GERNE PERSÖNLICH

Unsere Ärzte weisen langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie auf. PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Knie- und Hüftexperte und berät Sie gerne ausführlich über die konservative sowie operative Behandlung (Kreuzbandnaht verus Kreuzbandersatz) eines Kreuzbandrisses.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
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