Starke Schmerzen an der Kniescheibe beim Bergabgehen

Was passiert mit dem Knie beim Bergabgehen?

Beim Bergabgehen unterliegt das Kniegelenk erheblichen Veränderungen, die von der Steigung abhängen. Um das Gleichgewicht zu bewahren, müssen wir bei steileren Hängen unsere Beine verstärkt beugen. Da wir unseren Oberkörper aufrecht halten müssen, erfolgt diese Beugung hauptsächlich durch eine deutliche Vorwärtsneigung des Knies weg von der vertikalen Kraftübertragungslinie.

Beim Bergabgehen über eine Neigung von 24 Grad kann das Knie mit dem Siebenfachen unseres Körpergewichts belastet werden. Bei einer Person mit einem Gewicht von 70 kg entspricht dies fast 500 Kilogramm pro Schritt.

Typische Anzeichen für diese Belastung sind Schmerzen im Bereich der Kniescheibe. In einigen Fällen können auch Schwellungen oder eine Instabilität im Knie auftreten. Die meisten Patienten beschreiben diesen Schmerz hinter der Kniescheibe als dumpf oder ziehend und er tritt normalerweise bei Belastung auf. Darüber hinaus können die Patienten ein Geräusch hinter der Kniescheibe wahrnehmen, das sich anhört wie Reiben, Knirschen oder Klicken.

Es ist wichtig, bei anhaltenden Beschwerden im Bereich der Kniescheibe einen Facharzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Symptome der Kniearthrose

Die Kniescheibe wird von Weichteilen wie Sehnen, Bändern und Muskulatur sowie von der knöchernen Gleitrinne (Trochlea) des Oberschenkelknochens geführt. Wenn diese beiden Stabilisatoren der Kniescheibe nicht harmonieren, führt dies zu erhöhtem Druck auf den Knorpel der Kniescheibe sowie auf den Knorpel in der knöchernen Gleitrinne des Oberschenkels. Dies wiederum führt zu einem Abbau des Knorpels und zur Entstehung von Arthrose, was zu belastungsabhängigen Schmerzen hinter der Kniescheibe führt. Da der Knorpel nicht mehr glatt ist, treten typische knirschende Geräusche bei Bewegung auf.

Untersuchung der Kniescheibe

Die Untersuchung des betroffenen Kniegelenks umfasst die Beurteilung des Laufs der Kniescheibe sowie ihrer Lage, Höhe und Stabilität während der Bewegung. Dabei kann es zu Schmerzen kommen, und es ist möglicherweise ein Knistern (Krepitation) bei der Bewegung spürbar. Um die Höhe der Kniescheibe im Verhältnis zum Kniegelenk zu beurteilen, sind Röntgenbilder erforderlich. Der Knorpelschaden hinter der Kniescheibe wird mithilfe einer MRT-Untersuchung des Kniegelenks beurteilt. Um die Beinachse und die Rotation des Oberschenkelknochens zu beurteilen, sind zusätzliche Spezialuntersuchungen wie Ganzbeinaufnahmen und Rotations-CT erforderlich.

Die richtige Behandlung

Die Wahl der Behandlungsmöglichkeiten für eine schmerzhafte Kniescheibe hängt von der Ursache der Beschwerden ab. In vielen Fällen können konservative Massnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation, knorpelunterstützende Medikamente, Kniebandagen, orthopädische Schuheinlagen, Eigenblut-, Hyaluron- oder Matrix-Spritzen (eine Kombination aus Hyaluron- und Eigenblutspritzen) sowie eine Anpassung des Trainingsplans dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Die Physiotherapie kann dabei helfen, die Muskulatur rund um das Knie zu stärken und somit den Lauf der Kniescheibe zu verbessern. Auch die Anpassung des Trainingsplans zur Vermeidung von Überlastungen kann hilfreich sein.

Wenn konservative Massnahmen nicht ausreichend wirksam sind, kann unter Umständen eine Operation erforderlich sein. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die je nach Ursache der Beschwerden angewendet werden können. So kann die Kniescheibe beispielsweise durch knorpeltherapeutische Massnahmen erhalten bleiben oder operativ in Bezug auf ihre Lage (Höhe) und ihren Lauf sowie die Verbesserung der knöchernen Rinne im Oberschenkel korrigiert werden. Auch die Korrektur der Rotation des Oberschenkels sowie der mechanischen Achse kann in Betracht gezogen werden. All diese Operationen zielen darauf ab, den Druck auf den Knorpel auf der Rückseite der Kniescheibe zu reduzieren. Falls die Arthrose bereits fortgeschritten ist, kann eine künstliche Ersatzlagerung für die Kniescheibe und die knöcherne Gleitrinne am Oberschenkel in Erwägung gezogen werden (patellofemorale Teilprothese).

Wir stehen Ihnen gerne zur Seite

Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Behandlung einer schmerzhaften Kniescheibe. Gerne beraten wir Sie individuell in einem persönlichen Gespräch. Unsere Ärzte verfügen über langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz in der Sport- und Gelenkchirurgie, insbesondere PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer, ein ausgewiesener Experte für Knie- und Hüftprobleme. Wir garantieren Ihnen eine schnelle, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den neuesten Erkenntnissen. Sie können sich auch gerne an uns wenden, um eine Zweitmeinung einzuholen.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie
Klinik Pyramide am See
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