Schmerzen bei einer Schulterarthrose
28.01.2020
Ich habe eine Schulterarthrose. Kann man da etwas machen oder muss ich mit den Schmerzen leben?
Es gibt viele Gründe warum eine Schulterarthrose entsteht und noch mehr Gründe warum die Schulter schmerzhaft sein kann. Mit Sicherheit kann man sagen, niemand muss heute mit Schulterschmerzen leben.
Die Schulter ist ein sehr bewegliches und deswegen sehr kompliziertes Gelenk. Damit es so beweglich sein kann, muss es von Muskeln und Sehnen geführt werden und darf nicht viel knöcherne Stabilität haben. Deswegen ist die Gelenkspfanne an der Schulter flach wie ein Teller – aus diesem Grund ist die Schulter das Gelenk, das am meisten ausrenkt. Für eine schmerzfreie Bewegung müssen Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen in grosser Harmonie zusammenspielen, sonst geht es nicht.
Die Behandlung bei Schulterarthrose
Instabile Gelenke, fehlende oder verletzte Sehnen, Unfälle oder Überlastung können eine Schulterarthrose verursachen. Für die Behandlung ist nebst dem Gespräch und der Untersuchung, das Röntgenbild und ein MRI wichtig. Nur wer das Problem genau kennt, kann es auch richtig behandeln. Die Therapieansätze sind vielfältig: bei eingeschränkter Beweglichkeit hilft die Physiotherapie. Häufig braucht es zugleich eine ausgebaute Schmerzbehandlung. Bei starken Schmerzen reichen einfache Tabletten oft nicht mehr, dann braucht es eine Kortisonspritze.
Wie lange hält die Wirkung von Kortison?
Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Bei einigen sind es Wochen, bei anderen viele Monate. Gelegentlich lernen die Menschen in der schmerzfreien Zeit ihre Schulter so zu benutzen, dass sie auch im Weiteren schmerzarm bleibt.
Bei mir kommen die Schmerzen schon nach wenigen Wochen zurück. Kann man da noch was machen?
An der Schulter gibt es sehr gute Gelenkprothesen, welche auch bei älteren Patienten mit ausgezeichnetem Erfolg operiert werden können. Da das Schultergelenk kleiner ist als ein Hüft- oder Kniegelenk ist auch die Operation für den Körper weniger belastend.
Ist eine Schulteroperation schmerzhaft?
Die Operation wird in Vollnarkose gemacht und in der Folge gibt es gute Schmerzmittel und häufig eine Blockade der schmerzempfindlichen Nerven. Dadurch gibt es nur wenig Schmerzen.
Wie lange dauert es, bis ich mich von einer Schulteroperation erholt habe?
Die Erholung dauert wenige Tage. Schon am zweiten Tag nach der Operation werden Sie ihren Arm für leichte Aufgaben einsetzen können. Nach einer guten Woche können Sie leichte Alltagsarbeiten wie Schreiben, Essen und Anziehen verrichten. Nach ungefähr einem Monat sind Sie nur noch wenig behindert, müssen dann aber am Kraftaufbau arbeiten. Die Physiotherapie und Ihr Arzt begleiten Sie dabei.
Bin ich nach einer Schulteroperation schmerzfrei?
Die Schmerzfreiheit ist in fast jedem Fall gegeben, für viele Patientinnen ist dies eine grosse Befreiung.
Kann ich meinen Arm noch bewegen?
Die Beweglichkeit der Arme ist sehr gut, hat aber kleine Einschränkungen. Auf den Rücken oder über den Kopf greifen, kann eingeschränkt sein. Meist ist die Beweglichkeit jedoch besser als vor der Operation.
Lohnt sich eine Schulteroperation im Alter überhaupt noch?
Ja, auf jeden Fall. Niemand soll mit Schmerzen leben müssen und wegen seinem bösen Arm so eingeschränkt sein, dass er auf Hilfe angewiesen ist. Eine Operation kann das verhindern und nicht selten kann ein älterer Patient deswegen weiter zu Hause leben, während er andernfalls in eine Pflegeeinrichtung hätte gehen müssen. Wie oben erwähnt, ist die Operation auch im Alter gut verträglich und man erholt sich in der Regel so rasch davon, dass nicht mal eine Rehabilitation im Heim nötig wird.
Autor: Dr. med. Gregor Szöllösy
Sie finden weitere Informationen zum Thema Schulterchirurgie in unserem Fachgebiet oder im Zentrum für Gelenk- und Sportchirurgie unter Schulterarthrose.